Foto: Unsplash

Was sind Familienaufstellungen bzw. was sind Systemische Aufstellungen?

Die Systemische Aufstellung ist eine bewährte, zeitgemäße Methode in der Lebensberatung, im Coaching und in der Supervision. Systemische Aufstellungen sind besser bekannt unter dem Begriff Familienaufstellung oder Familienstellen. Sie haben ihre Wurzeln im familientherapeutischen Bereich und wurden eingesetzt, um gewisse Muster innerhalb eines Familien-Systems erkennen zu können.

Der Begriff Familienaufstellung ist ein wenig irreführend, da sich die Methode der Aufstellung auch für andere soziale Gefüge, wie z.B. Arbeitsteams, Organisationen, für die Paarbeziehung oder auch für innerpsychische Strukturen oder Problemfelder eignet.
Derzeit gibt es über 80 Formen von Systemaufstellungen. Sie sind durch eine gemeinsame Vorgehensweise verbunden. Unter System versteht man all das, was einen umgibt. Das ist die Umwelt im weiteren Sinn ohne Einschränkung auf die Herkunfts- oder Gegenwartsfamilie oder das Berufsfeld. Beispiele für Systemaufstellungen sind:

  • Familienaufstellungen
  • Organisationsaufstellungen
  • Projektaufstellungen
  • Symptomaufstellung
  • Entscheidungsaufstellung und viele mehr.

Heute hat die Methode der Systemaufstellung ihren festen Platz sowohl im familiären Bereich als auch im beruflichen Umfeld, wenn es darum geht, Dynamiken Stärken und Schwachpunkte aufzudecken.

Was geschieht in einer Familienaufstellung?

Die Aufstellung findet in einem geschützten, vertrauensvollen Rahmen statt. Sie werden sowohl in einer Gruppe in Form eines offenen Aufstellungsseminars als auch in der Einzelarbeit durchgeführt.
Vor jeder Aufstellung steht ein klares Anliegen. Dieses wird in einem persönlichen Gespräch zwischen Ihnen und der Aufstellungsleiterin formuliert. Je klarer das Anliegen, umso stärker ist dann die Energie in der Aufstellung spürbar. In der Gruppenarbeit stehen Personen – auch RepräsentantInnen genannt – zur Verfügung. Sie wählen nun aus der Gruppe der anwesenden Repräsentanten aus und stellen sie räumlich zueinander auf. Jede Person fühlt sich in ihre zugewiesene Rolle ein und berichtet von ihren Eindrücken, Wahrnehmungen und Gefühlen. Sie beobachten das Geschehen und erhalten Einblicke in verborgene Gesetze von Beziehungen und Verhaltensmustern. Oft kommen nicht verarbeitete Traumen einzelner Familienmitglieder ans Licht die Einfluss auf die nächste Generation haben können.
Danach wird ein Lösungsbild erarbeitet. In der Gruppe kann über die Erfahrung während der Aufstellung gesprochen werden. Nach einer Aufstellung kann es manchmal sinnvoll sein, dass weitere Gespräche zwischen Ihnen und der Aufstellungsleiterin geführt werden, um das Erlebte nochmals zu reflektieren.

Stehen keine RepräsentantInnen zur Verfügung oder wenn Sie aus persönlichen Gründen Ihr Anliegen lieber in der Einzelarbeit behandelt haben wollen, dann gibt es die einfache Möglichkeit der Aufstellung mit Figuren auf einem Systembrett oder mit Gegenständen, die im Raum aufgelegt oder gestellt werden. Diese Figuren/Gegenstände verkörpern die für Ihr System wichtigen Personen oder Elemente. Der Vorteil dieser Methode liegt in der Schnelligkeit, mit der Sie Überblick über Ihr System gewinnen können.

Wann mache ich eine Aufstellung?

Je höher der Leidensdruck und umso dringender eine Veränderung erwünscht wird, desto sinnvoller und meist auch wirkungsvoller im Ergebnis ist eine Aufstellung. Themen oder Anliegen wie:

  • immer Streit mit der Familie
  • kein Kontakt zu Vater oder Mutter
  • Probleme mit dem Partner/mit der Partnerin/mit den Kindern
  • Untreue
  • nicht verarbeitete Trauer
  • eine Beziehung wünschen, Einsamkeit beenden
  • psychosomatische Symptome
  • Probleme am Arbeitsplatz mit Kollegen/Kolleginnen, Chef, Mobbing, Wunsch nach beruflicher Veränderung
  • Unternehmensnachfolge
  • Zukunftsängste
  • wie erreiche ich mein Ziel
  • ich möchte wissen, wo mein Platz ist
  • ich möchte mich entscheiden
  • ich möchte den Zusammenhange verstehen zwischen
  • ich möchte mehr Klarheit
  • wenn Menschen sich nicht erlauben, glücklich zu sein

Sind Ihre individuellen Anliegen nicht angeführt, so nehmen Sie doch Kontakt mir auf – telefonisch oder per E-mail.

Vorteile von Systemischen Aufstellungen

Mithilfe Systemischer Aufstellungen lassen sich in kurzer Zeit für vielfältige Fragestellungen Erkenntnisfortschritte erzielen, konkrete Handlungsalternativen aufzeigen und Lösungsansätze erarbeiten. Einsichten können während einer Aufstellung sofort kommen, aber auch nach Tagen, Wochen oder nach Monaten zu Tage treten. Wertvolle Einsichten erhalten Sie – nicht nur dann, wenn Sie selbst „aufstellen“, sondern auch wenn Sie als Stellvertreter/In oder Repräsentan/tIn in einem familiären oder beruflichen System eine Rolle übernehmen. Wer regelmäßig an systemischen Aufstellungen teilnimmt, erhält ein besseres Empfinden für andere Perspektiven und fremde, körperliche Emotionen und lernt dadurch wiederrum eine Menge über sich selbst.

Keine Aufstellung wenn …

Sie noch nicht so weit sind, Ihr Anliegen zu äußern oder wenn es an Ernsthaftigkeit fehlt. Wenn Sie unter einer Psychose leiden oder litten, in psychiatrischer Behandlung waren oder sind, an einer Depression leiden oder sich gerade in einem aktuellen Trauerprozess befinden oder einen Verlust (Scheidung, Kündigung) zu beklagen haben.

Nächste Termine mit RepräsentantInnen finden Sie unter Termine und hier kommen Sie zum Kontaktformular.

Ähnliche Beiträge